Bericht von der antifaschistischen Aktion am 13.06.2008 in München

Gegen den Faschismus für die Einheit der Arbeiterklasse!

Die rechten Demagogen hatten gegen eine Veranstaltung von A.I.D.A einen Aufmarsch vom Goetheplatz zum Kafe Marat auf ihren Webseiten angekündigt. A.I.D.A informiert die Öffentlichkeit über die Aktivitäten und Angriffe der Rechten. Ziel von Faschisten ist u.a., die finanzielle Unterstützung der A.I.D.A in Frage zu stellen und das Kafe Marat in ein schlechtes Licht zu rücken. Im Kafe Marat treffen sich autonome und antifaschistische Gruppen.

Die faschistische NPD und nationale Autonome hatten gemeinsam mobilisiert. Zirka 50 Faschisten hatten sich gegen 19:30 Uhr am Goetheplatz zusammengefunden. Es waren mehrheitlich junge Faschisten und ein paar einzelne Alt-Nazis anwesend. In München gehen die Altfaschisten auf die Saalveranstaltungen. Solche Straßenkundgebungen dünken sie im Angesicht der großen Gegendemonstration gefährlich.

Es wurden im Vorfeld in der Nachbarschaft Flugblätter in die Postkästen eingeworfen und über die Absichten der Neonazis die Nachbarschaft informiert. Die Linken hatten sich schon um 18 Uhr vor dem Kafe Marat zur Kundgebung versammelt. Zirka 300 antifaschistische Menschen nahmen an der Kundgebung teil. Als sich ein Teil der Kundgebung mit antifaschistischen Parolen Richtung Goetheplatz aufmachte, haben die Bullen die Straße abgesperrt. Es gelang trotzdem später mehreren Personen, sich Richtung Goetheplatz zu bewegen.

Als die Faschisten am U-Bahn Ausgang gesichtet wurden, kam es zu einem Zwischenfall zwischen Antifaschisten und Faschisten. Gleich danach kamen die Polizisten, um die Rechten zu schützen und die Linken festzunehmen. Mit dabei war ein besonders aggressives Mitglied des Spezial-Teams, das, wie sich in einem früheren Verfahren herausgestellt hat, an sehr sensiblen Ohren leidet und die intellektuelle These im Gericht aufgestellt hat, dass man bei einem Angriff der Polizei eine Menschenkette mit Augenzwinkern kontrollieren könnte. Seine Einheit war besonders eifrig bemüht, die Linken festzunehmen.

Durch die aggressive Haltung der Polizei und schnelles Zurückziehen der Linken konnten die Faschisten zeitweise ungestört ihre Parolen am Goetheplatz aufrufen. Die übriggebliebenen Antifaschisten versuchten, die Faschisten von der Menge zu isolieren. Es kommt bei solchen Kundgebungen darauf an, dass die Faschisten durch die anwesende Gegendemonstration keine Möglichkeit haben, ungestört Reden zu halten und Parolen zu rufen.

Die Polizei hatte die Aufmarschroute im Vorfeld abgesperrt.

Die jungen Linken hatten sich vor dem Kafe Marat in der Thalkirchnerstr. wieder gefunden, wo sie aber hinter den Sperrgittern stehen mussten. Es hingen an Fenstern auf der Straße antifaschistische Transparente, eins lautete “Kein Fußbreit für Faschisten”. Die Bewohner und Passanten äußerten sich empört über die Faschisten. Die Unterstützung für die Linken war auch präsent. Einige machten die Kundgebung spontan mit. Einige waren nach kurzer Weile weiter gezogen. Es gelang den Polizisten, die Rechtsradikalen zum Kundgebungsplatz mitzuschleppen. Die Unzufriedenheit der Antifaschisten machte sich in Form von fliegenden Eiern bemerkbar. Darauf griffen die Polizisten mit grünen und inzwischen dunkelblauen Uniformen die Linken an. So wurden die Linken in 3 Gruppen geteilt. Eine kleine Gruppe zwischen die Rechten und die erste Polizeiabsperrung. Die zweite Gruppe zwischen der zweiten und der dritten Absperrung. Die dritte Gruppe hinter der dritten Polizeiabsperrung. Wie diese Polizeiabsperrung zustande kam, ist sicherlich ein Ergebnis, dass die Kleingruppentaktiken der Antifaschisten nicht ausgereicht hatten. Es fehlte an bestimmten entscheidenden Punkten die Gegendemonstration. Politisch war es das Ziel, die Demo zu stoppen. Im Angesicht der polizeilichen Hilfe für die Faschisten war es auch schwierig, eine Blockade aufzubauen. Dennoch waren die Antifaschisten einer falschen Taktik gefolgt, die die Lage noch schwieriger machte. Es kommt aber entscheidend darauf an, dass die Kommunisten in Deutschland wieder lernen müssen, um die Massen zu kämpfen, denn das ist die einzige Möglichkeit den Faschismus zu stoppen.

“Der Erzfeind ist der Kapitalismus” hieß es auf einem Transparent von Faschisten. Sie beschworen auf einem anderen Transparent den “nationalen Sozialismus“. Die Diener des Kapitalismus machten kein Hehl daraus, dass sie darauf ausgerichtet waren, im Namen des Kapitalismus die Arbeiterklasse in Deutsche und Nicht-Deutsche zu spalten. Das Hassobjekt der Faschisten auf der Kundgebung war nicht der Kapitalismus, sondern die Arbeiterklasse selbst. Die Ruhe und Ordnung der Faschisten bedeutet nur, im Namen des “Erzfeind Kapitalismus” die Arbeiterklasse zu unterwerfen. Dass die Reden von Faschisten buchstäblich an den Ärschen der Menschen vorbeigehen, zeigte eine Handvoll junger Menschen auf einer großen Mauer an der Straßenecke, wo die Polizeiabsperrung am Boden nutzlos schien. Dem Faschismus sollen wir mit breiten Teilen der Arbeiterklasse entgegentreten. Sich in das eigene Nest zurückzuziehen, wie viele junge Antifaschisten im Alltag zu tun pflegen, kann nicht der richtige Weg sein.

Der Faschismus ist weder eine unterbelichtete im Dunkeln existierende Lehre noch Ergebnis einer dummen Unpersönlichkeit. Der Faschismus zielt vordergründig darauf, die Massen über pro-kapitalistische und menschenverachtende Lehren zu gewinnen. Deshalb kommt es darauf an, sie auf solchen Kundgebungen von den Massen zu isolieren, die Strassen zu blockieren. Nur der organisierte Widerstand kann die Gesellschaft umwälzen!

Für eine revolutionäre Arbeiterpartei, vorwärts

No Pasaran

Kein Fußbreit dem Faschismus

Für die antifaschistische Selbstschutzorganisation