eins zwei drei meins

Wo das Unkraut in den Ritzen des Asphalts aus dem Boden sprießt hat die Lebendigkeit seinen Todeskampf noch nicht überwunden. An diesen Orten trotzt der Keim des Regens und der Sonne naiv den alles zermalmenden Rädern der Übermacht aus Maschinen, Ampeln, Behältnissen die mit Menschen gefüllt werden und Behältnisse die unsere Gedanken mit den der Werbung abgleichen und im passenden Moment ausgeleert werden. Wir stoßen dann scheinbar zufällig auf den Heißhunger nach einem neuen mp3 Player obwohl ein stolzer 5000 Musik Liter fassender die Brusttasche unserer Designer Winterjacke ausbeult. Wir telefonieren beim Picknick und lesen beim Schwimmen. Unter Wasser getaucht erscheint die Kulisse der Geräusche inspirierend und wir stampfen handtuchtrocken ins nächste Kaufhaus, offensichtlich freiwillig, aber der Stöpsel steckt in unserem Arsch und den Sender Nimmersatt wird Bruder Leichtfuß nicht ohne weiteres los. Wir stehen dann im Schlaraffenland mit dem Dietrich vieler bunter schweißtriefender Scheine im Lichtermeer und versenken unsere Gedanken in viele Stunden der Fernsehbombardements und Katalogwälz-sessions- gehen fast freiwillig auf Dinge zu deren nutzen wir uns auf den letzten Schritten einreden. Krallen das Päckchen und der getrimmte Blick sucht weiter nach der unverbeultesten Kiste im Regal, geht zur seltsamen Frau die in einem umzäunten Sitzstall hockt und reicht ihr die Beute ein letztes mal freiwillig um sie dann nie wieder loszulassen.

6. Dezember 2006 - 23.30Uhr