Ingo Wagner

War die Niederlage des Sozialismus in Europa gesetzmäßig? (Thesen)*

Für Gottfried Stiehler, dem marxistischen Philosophen,

zum 80. Geburtstag (23. Juli 2004)

Die mit der Oktoberrevolution beginnende Epoche der staatlichen Macht der Arbeiterklasse eröffnete erstmals real den Weg, eine sozialistische Gesellschaft zu schaffen. Sie ist mit dem Scheitern des realen Sozialismus abgeschlossen — nicht nur zeitweilig unterbrochen. Es gibt weder eine Rückkehr zu diesem Sozialismusprojekt noch dessen Fortsetzung. Nichtsdestotrotz gibt es einen Bestand solcher objektiver Bedingungen, die auch in einer wahrscheinlich längeren Zeit der Schwäche der subjektiven Seite des Epochemaßes dafür sprechen, daß der epochale Übergang von Kapitalismus zum Sozialismus als objektiver Prozeß besonderer historischer Art weitergeht — wobei zugleich der Imperialismus als Epoche fortgeführt wird. Obwohl sich der Kapitalismus in überschaubarer Zukunft nicht in einer Sackgasse dergestalt befindet, die ihn zu einer baldigen Ablösung verurteilt, ist nicht zu übersehen, daß in seiner Gegenwart bereits zunehmend solche immanenten Trends enthalten sind, wonach im welthistorischen Rahmen eine sozialistische Ordnung jenseits dieser Gesellschaft realisiert werden könnte. Im Ergebnis des wissenschaftlich-technischen Fortschritts hat die damit verbundene gewaltige Vergesellschaftung der Produktion nunmehr eine solche Qualität erreicht, die bereits eine kommunistische Produktionsweise als reale Möglichkeit involviert, deren Umsetzung allerdings an die Aufhebung der ökonomischen, politischen und ideologischen Macht des Monopolkapitals gebunden ist. Trotz der immer offensichtlicher werdenden existentiellen Gefährdung der Menschheit, setzt sich so der “naturgeschichtliche Prozeß” (Marx) der weltgeschichtlichen Evolution des Kapitalismus mit zunehmender Geschwindigkeit fort. Es ist deshalb keine Paradoxie, in unserer Zeit den welthistorischen Übergang zum Kommunismus zu denken, denn das Reifen dieser Zukunft der Menschheit im Schoße des modernen Kapitalismus schreitet als ein Prozeß sozialer Revolution rasch voran. Die Niederlage des europäischen Sozialismus bedeutet also keinen Sieg des Kapitalismus als Ende der Geschichte. (Eine diesbezügliche Positionsbestimmung in:

_______________________

*Vorarbeit in: offensiv 14/98, S. 38 ff.

I. Wagner: In welcher Epoche leben wir eigentlich? — Versuch einer marxistischen Annäherung — in: Marxistisches Forum, Heft 42, Berlin 2002; GNN Verlag, Schkeuditz, ISBN: 3-89819-134-6).

Eine Ursachenanalyse des Niedergangs der sozialistischen Staatengemeinschaft aus marxistischer Sicht ist wohl auch deshalb dringend erforderlich, um einer einseitigen, die Wirklichkeit und die marxistische Theorie entstellenden “Ursachenforschung”, die sich gegenwärtig breit macht, Paroli zu bieten. Das Hauptanliegen einer marxistischen Ursachenforschung ist natürlich, sich für einen weiteren sozialistischen Anlauf zu wappnen. Für einen zunächst theoretischen sozialistischen Neuanfang und für programmatische und politische Reflektionen einer marxistisch-leninistischen Partei ist sie unentbehrlich; es gilt, auch die Gründe für die Niederlage auf den Begriff zu bringen, um hieraus lernen zu können. Dies bedeutet aber nicht, sich gänzlich von der Vergangenheit zu lösen. Die (notwendige) historische Distanz zum gescheiterten realen Sozialismus involviert: “Die heutigen Kommunisten und Sozialisten stehen in einer Tradition, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts begründet wurde und in der der reale Sozialismus eine durchaus nicht zufällige Etappe war.”[1] Historische Tatsache ist auch, daß dieser Sozialismus einen immensen Beitrag zu den zivilisatorischen und sozialen Wandlungen im 20. Jahrhundert geleistet und wertvolle Erfahrungen für eine künftige sozialistische Neuorganisation der Gesellschaft hervorgebracht hat, die hier nicht ausgewiesen werden können; sie stehen auf einem anderen Blatt. Diese Thesen sind natürlich als ein Aspekt der erforderlichen Debatte zu werten.

I.

Es gibt noch keinen ausreichenden methodologisch-theoretischen Ansatz für eine marxistische Analyse der Niederlage des (europäischen) Sozialismus. Die notwendigen “Ursachen-Analysen” sind auch deshalb sehr schwierig und höchst kompliziert, weil dieser noch nicht ausreichende Ansatz mit einem Mangel an fundierten marxistischen historisch-theoretischen Forschungsergebnissen gepaart ist — soweit vorhanden, sind sie in der Literatur “verstreut”.

Die Annäherung an die objektiv-historische Wahrheit als ein Weg für künftiges erfolgreiches Handeln auf der Grundlage von Erkenntnis im theoretischen Denken kann sich unter diesen Umständen nur Schritt für Schritt in einem längeren Prozess vollziehen. Sie verlangt dringend einen intensiven kameradschaftlichen Meinungsaustausch; er impliziert, neben der Wahrheit auch den Irrtum als integrierendes Moment des Erkenntnisprozesses nicht auszuschließen; denn ohne den Kampf der polaren Gegensätze von Wahrheit und Irrtum, der aus der Wechselwirkung des Menschen mit der Wirklichkeit resultiert, gibt es keine Erkenntnis - auch hinsichtlich des folgenden Problems als einer solchen Frage, auf die die vollständige Antwort noch nicht im vorhandenen Wissen enthalten ist und die deshalb weiterer historischer und theoretischer Erörterung bedarf.

Weil das so ist, kann man sich dem komplizierten Geflecht von Ursachen für das Versagen der europäischen sozialistischen Gesellschaften nur Punkt für Punkt nähern. Wesentlich dabei erscheint mir, die Wahrheit an Tatsachen und Erfahrungen zu binden; denn im Reich des Willens und der Vorstellungen kommt sie leicht abhanden. Es gilt also die dialektisch-materialistische Methode anzuwenden; sie fordert auch: “... das Ding selbst soll in seinen Beziehungen und in seiner Entwicklung betrachtet werden”[2]; sie fordert, “daß auf jedem wissenschaftlichen Gebiet in Natur wie Geschichte von den gegebenen Tatsachen auszugehen ist, ... daß ... die Zusammenhänge nicht in die Tatsachen hineinkonstruiert, sondern aus ihnen zu entdecken und, wenn entdeckt, erfahrungsmäßig soweit dies möglich nachzuweisen sind”.[3] Die Methode ersetzt allerdings nicht die konkrete, objektive Untersuchung; es geschieht vielmehr, “daß die materialistische Methode in ihr Gegenteil umschlägt, wenn sie nicht als Leitfaden beim historischen Studium behandelt wird, sondern als fertige Schablone, wonach man sich die historischen Tatsachen zurechtschneidert.”[4]

II.

Heute sind Behauptungen recht verbreitet, daß das Scheitern des Sozialismus in den europäischen Ländern auf die Oktoberrevolution zurückzuführen sei. Ein Beispiel. Adam Schaff, der die Oktoberrevolution durchaus als ein bedeutsames historisches Ereignis würdigt, meint allerdings zugleich, “daß eine Revolution nicht straflos auf voluntaristischer Basis durchgeführt werden darf, das heißt dort, wo keine entsprechenden objektiven und subjektiven Bedingungen vorhanden sind ... der Hauptgrund, sozusagen die Erbsünde, die den ganzen weiteren Entwicklungsgang belastet hat, war die Durchführung der Oktoberrevolution in Rußland im Jahre 1917[5] ... ich (bin) gleichzeitig zutiefst überzeugt, daß der Zusammenbruch des Kommunismus eine Notwendigkeit war ...”[6]

Diese ahistorische wirklichkeitsfremde Feststellung fordert zum Widerspruch hieraus. Der Rote Oktober war kein Betriebsunfall der Geschichte und auch dessen sozialistischer Kurs war kein Fehler. Ich stimme folgender Einschätzung aus dem theoretischen Journal der Kommunistischen Partei Britanniens zu: “Für uns ist ... eine Position nicht akzeptabel, nach der der Kollaps unvermeidlich gewesen wäre aufgrund der Verhältnisse, unter denen die Oktoberrevolution stattgefunden hat - und auch nicht, daß der “Sozialismus in einem Land” unmöglich gewesen sei, zumal unter solchen schwierigen Verhältnissen. Wir können daher auch nicht akzeptieren, daß der Aufbau des Sozialismus unmöglich war in der neuen Situation, die sich in Osteuropa und China nach 1945 ergeben hat.”[7]

Geradezu “klassisch” hat Fred Müller vorgestellt, das Scheitern des Sozialismus in den europäischen Ländern als einen zutiefst “naturhistorischen” gesetzmäßigen Prozeß zu begreifen, der welthistorisch kein “Ausbrechen” erlaubte. Dies sei zunächst an einigen Passagen verdeutlicht, die die Problemlage insgesamt aufzeigen.

Müller bezeichnet als Hauptgrund für die Niederlage des realen Sozialismus mit seinen Errungenschaften und seiner historisch fortschrittlichen Rolle die äußeren Einflüsse der feindlichen Umwelt: Durch “die objektiv gegebenen Bedingungen, vor allem der wachsenden wirtschaftlichen Überlegenheit des Kapitals in seinem imperialistischen Stadium war es nicht möglich, ihm die Stirn zu bieten. Das heißt, es handelt sich um einen naturhistorischen Prozeß, der sich als Teil des materiellen Seins der Gesellschaft im Bewußtsein der Menschen widerspiegelte, aber nicht von ihnen gesteuert werden konnte. Die Bedürfnisse, der Wille und die Zielsetzungen der unterdrückten Klassen konnten durch die Entwicklung des internationalen Kräfteverhältnisses sich nicht zu ihren Gunsten gestalten.”[8]

Weiter: “Die klare Hervorhebung dieses Hauptgrundes, der schließlich die Niederlage des Kommunismus, wie er in der Sowjetunion verwirklicht werden sollte, (verursachte), erklärt uns nicht, welche Fehler und Mängel bei seiner Realisierung auftraten, um sie nach Möglichkeit in der Zukunft nicht zu wiederholen.”[9] Mit einer Schilderung der Mängel und Fehler im Sozialismus wird dann abschließend gefolgert: Damit komme ich zu der wohl schwierigsten Frage bei der Untersuchung der subjektiven Ursachen, welche nicht der Niederlage der sozialistischen Staatengemeinschaft und somit auch der DDR entgegenwirkten sondern sie beschleunigten. Ausgehend davon, daß die Ursachen der Niederlage nicht in erster Linie in falschen Strukturen oder den Fehlern und Verfehlungen einzelner Persönlichkeiten “sondern aus den materiellen Bedingungen, aus den konkreten Umständen zu erklären” sind.[10] Denn es “handelt sich hierbei um sich vollziehende historische Prozesse, die nicht vom Denken, den politischen und moralischen Auffassungen der Menschen bestimmt, sondern von diesen widergespiegelt werden.”[11] Es wird an die Worte von Marx erinnert, der bei der Untersuchung des Scheiterns der Revolution von 1848 meinte, daß die Ursachen nicht in den zufälligen Bestrebungen, Talenten, Fehlern und Irrtümern oder Verrätereien einiger Führer zu suchen sind, “sondern in dem allgemeinen gesellschaftlichen Zustand und den Lebensbedingungen ...”[12]

Es ist richtig, daß Müller das Problem der Niederlage des Sozialismus mit den Kategorien des objektiven und subjektiven Faktors als “Methodologie” der Ursachenforschung verbindet; denn damit rückt die menschliche Tätigkeit als Existenzweise der sozialistischen Wirklichkeit - ihre widersprüchliche Bewegung und Entwicklung - und damit ihr Bezug zu gesellschaftlichen Notwendigkeiten (Gesetzen/Gesetzmäßigkeiten) ins Blickfeld.

Aber. Zunächst möchte ich generell am Rande vermerken, daß die damit verbundene Erweiterung der Kategorien des objektiven und des subjektiven Faktors durch die grundlegenden Kategorien (materielles) gesellschaftliches Sein und Bewußtseins deshalb kaum richtig sein kann, weil damit solche auch erkenntnistheoretischen Fragen aufgeworfen werden, die keinesfalls unmittelbar als “Beweis” für die Niederlage des Sozialismus fungieren können. Mein Haupteinwand ist jedoch, daß sich bei Müller eine mehr lineare Anbindung des subjektiven Faktors an die objektiven Bedingungen zeigt, wobei der subjektive Faktor kurzerhand auf Charakteristika von einigen Führern reduziert wird. Und dies impliziert faktisch die falsche metaphysische Voraussetzung, alles Subjektive sei ein bloßer Reflex des Objektiven und keiner relativen Eigendetermination fähig. Dies wird auch dadurch bekräftigt, daß die Hauptursache unzulässigerweise in den äußeren Faktoren gesucht und damit der diesbezüglichen Ursachenpalette im Sozialismus selbst die nachgeordnete Rolle zugewiesen wird. Seine Folgerung, daß vor allem die wachsende wirtschaftliche Überlegenheit des imperialistischen Kapitals die Niederlage des Sozialismus gesetzmäßig als naturhistorischer Prozeß verursachte, vermag ich deshalb nicht zu teilen.

Aus meiner Sicht verkennt Müller, daß auch bei der sozialistischen Gesellschaftsgestaltung das Bewußtsein darüber notwendig ist, “daß der Gang der ... Entwicklung einerseits objektiv gesetzmäßig bedingt und bestimmt ist, andererseits aber verschiedene Möglichkeiten seiner Gestaltung im einzelnen und besonderen erhält, über deren Realisierung objektive und subjektive Bedingungen und Faktoren abgeleiteter Art entscheiden.”[13] Es gab also in den sozialistischen Ländern nicht nur verschiedene, sondern sogar direkt entgegengesetzte Möglichkeiten.

Es sei zunächst daran erinnert, daß in den sozialistischen Ländern die Möglichkeit und Notwendigkeit der Ablösung der kapitalistischen Gesellschaftsformation durch den Sozialismus (Kommunismus) durch die politischen Führungskräfte mehr oder weniger auch als eine Art Naturgesetz begriffen wurde, das sich “objektiv” eisern durchsetzt; die “Tätigkeit des seine Zwecke verfolgenden Menschen” (Engels), die letztlich selbst notwendig die Züge eines gesetzmäßig naturhistorischen Prozesses der Gesellschaftsentwicklung trägt, blieb praktisch-politisch unterbelichtet. Da sich der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus als historischer Progreß vollzog, wurde fälschlicherweise damit in der praktisch-politischen Tätigkeit und im ideologischen Bereich (überwiegend auch im philosophisch-soziologischen Denken) jede Möglichkeit ausgeschlossen, daß die historische Entwicklung auch des sozialistischen Aufbaus stets Alternativen impliziert. Diese naive, den historischen Materialismus entstellende Vorstellung brachte Erich Honecker noch kurz vor dem Sieg der Konterrevolution in der DDR mit dem von August Bebel stammenden Ausspruch zum Ausdruck: Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.

Aber es gab (auf der abstrakt-allgemeinen Ebene) auch zutreffende theoretisch-philosophische Erkenntnisse. Der marxistische Philosoph Gottfried Stiehler verwies bereits im Jahre 1981 auf folgendes: “Für die revolutionären Kräfte ergibt sich die Notwendigkeit, bei allen Maßnahmen, in der gesamten Politik sich nicht nur e i n e Möglichkeit des Kampfes, sondern auf verschiedene Alternativen der weiteren Entwicklung des revolutionären Prozesses (und das schließt auch Veränderungen der Strategie und Taktik der konterrevolutionären Kräfte ein) einzustellen. Die Frage der Alternative geschichtlicher Bewegung ist somit kein bloß theoretisches, sondern zugleich ein eminent praktisches Problem, von dessen Bewältigung die Lösung grundlegender Fragen der Lebenslage des werktätigen Volkes abhängt. Theoretisch falsch, metaphysisch ist es, nur eine Linie konkreter geschichtlicher Entwicklung - nämlich die real stattgefundene - ins Auge zu fassen und andere Möglichkeiten auszuschließen. In der Praxis des Klassenkampfes führt das zur Vernachlässigung der Verschiedenheit der Kampfformen und verhindert das Einstellen auf jähe Wendungen des Verlaufs der sozialen Kämpfe. Denn es handelt sich bei dem Problem historischer Alternativen keinesfalls und nicht einmal primär um rückblickende Betrachtung der Geschichte, sondern um das Verständnis der Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft.”[14]

Für die methodologisch-theoretische Näherung an die Eingangs gestellte Frage gilt das Axiom des historischen Materialismus: “Der subjektive Faktor ist nicht nur Objekt der auf ihn einwirkenden äußeren Determinanten, sondern er ist auch sein eigenes Subjekt-Objekt.”[15] Er besitzt also eine bestimmte Selbständigkeit und Unabhängigkeit gegenüber den objektiven Bedingungen. Deshalb hat der subjektive Faktor im Rahmen gegebener Bedingungen mehr oder weniger hinreichende Möglichkeiten eines breiten Spielraums, für die optimale Ausnutzung der objektiven Gegebenheiten. Ergo: “Das Subjektive ist kein Abklatsch des Objektiven, sondern besitzt eine eigene Struktur und eigene spezifische Bewegungsimpulse, die seine relative Selbständigkeit, sein relativ eigenständiges Wirken, seine Fähigkeit zielgerichteter Reaktion auf objektive Determinanten bedingen.”[16]

Schon das bisher Gesagte verdeutlicht, daß ich das “Gesetzmäßige” der Niederlage des Sozialismus für falsch halte. Auch diesem Sozialismus war die (zunächst abstrakte) Möglichkeit inhärent, sich tatsächlich zu erneuern; der Zusammenbruch war insofern keine “eiserne” historische Naturnotwendigkeit. In dieser Sicht sollen nunmehr einige (ausgesuchte) Probleme als Anregung für einen weiteren Meinungsaustausch angedeutet werden. In anderen Zusammenhängen, die hier nicht eingeführt werden können, bedürfen sie natürlich weiterer Erörterung. Diese Probleme sollen in einigen historischen “Sachausschnitten” kulminieren.

III.

Mit Fug und Recht muß man von äußerst ungünstigen welthistorischen objektiven Faktoren mit vielseitigen politischen, ökonomischen, sozialen u. a. Komponenten in Permanenz sprechen, unter denen sich der sozialistische Durchbruch im Ergebnis der Oktoberrevolution vollzog. Rußland war hinter den fortgeschrittenen Ländern 50 bis 100 Jahre zurückgeblieben. Die Zerstörungen durch den imperialistischen Weltkrieg, die, verstärkt durch die Folgen von Bürgerkrieg und imperialistischer Intervention, das Land in der wirtschaftlichen Entwicklung auf einen Stand weit vor 1913 zurückwarfen, die äußere Bedrohung während der gesamten Existenz des ersten sozialistischen Staates, die materiellen und menschlichen Verluste im Zweiten Weltkrieg usw. Man kann deshalb von äußerst ungünstigen welthistorischen objektiven Faktoren mit vielseitigen, politischen, ökonomischen, sozialen u. a. Komponenten in Permanenz sprechen. War deshalb der Sozialismus gesetzmäßig zum Untergang verurteilt?

Nein! Hans Heinz Holz meint vielmehr zutreffend: “Die Chance, unter diesen ungünstigen Umständen eine sozialistische Gesellschaft zu errichten und zu stabilisieren, hat gewiß bestanden; sie wahrzunehmen, hätte eine genaue theoretische Analyse und eine richtige Charakterisierung der Epochensituation und der in ihr wirksamen Kräfte erfordert, auf deren Grundlage die gesellschaftspolitische Strategie und die Erziehung zu sozialistischem Bewußtsein auszuarbeiten gewesen wäre.”[17] Weiter äußert er folgenden Gedanken: Die objektiven Gründe in der ökonomischen Rückständigkeit, im unentwickelten Bewußtseinsstand der Massen, in der politischen Organisationsform von Staat und Partei könnten den Anschein erwecken, “als sei der Niedergang des Sozialismus aufgrund der in seinen Anfängen liegenden Widersprüchen unvermeidlich und also die Oktoberrevolution eine heroische, aber verfehlte Frühentbindung gewesen. Einem solchen deterministischen Fatalismus kann nur huldigen, wer die Rolle der Reflexion (und das heißt des zweckvoll in die Geschichte eingreifenden Subjekts) außer acht läßt. Die theoretische Durchdringung der in der Unreife der Bedingungen gründenden Anfangswidersprüche des ersten sozialistischen Gesellschaftssystems und in der Folge der Widersprüche, die in der Koexistenz zweier antagonistischer Gesellschaftssysteme liegen, hätte zum Entwurf von anderen Strategien führen können als jenen, die jetzt die Auflösung des Sozialismus nach sich zogen.”[18]

Auch ich meine, daß es in der sozialistischen gesellschaftlichen Bewegung und Entwicklung durchaus reale alternative Möglichkeiten zur Freisetzung der geschichtlichen Notwendigkeit gab; diese Variationsbreite resultierte aus dem widerspruchsvollen Zusammenwirken des objektiven und subjektiven Möglichkeitsbereichs, welche keinesfalls eine vorherbestimmte “Gesetzmäßigkeit des Scheiterns des Sozialismus” implizierte - obwohl natürlich auch eine abstrakte Möglichkeit der Niederlage existierte, die schließlich durch die Deformation und Zersetzung des sozialistischen subjektiven Faktors reale Möglichkeit und schließlich konterrevolutionäre Wirklichkeit wurde.

Auch die gesellschaftlich-sozialistische Entwicklung erklärt sich aus dem widerspruchsvollen Zusammenwirken des objektiven und des subjektiven Möglichkeitsbereichs. Deshalb wird es nunmehr erforderlich, einen diesbezüglichen Blick auf bestimmte geschichtliche Ereignisse (Ergebnisse) zu werfen, um hieraus Diskussionsmöglichkeiten ableiten zu können.

Zunächst wäre hier einmal abzuheben, daß das von den politisch führenden Kräften in den sozialistischen Staaten gezeichnete Sozialismus-Bild erheblicher Korrekturen bedarf; es war Ausdruck von Voluntarismus. Denn der Sozialismus war weder “reif” noch “entwickelt”. Er litt vielmehr von vornherein an solchen Beeinträchtigungen,[19] die ihn als eine “Frühform des Sozialismus” (Frühsozialismus) ausweisen..[20] Er war letztlich das Ergebnis der mangelnden Reife der ökonomischen Bedingungen, also ein Indiz dafür, daß dem objektiven Faktor in letzter Instanz der Primat gegenüber den subjektiven Bedingungen zukommt. Die Sowjetunion blieb in der ersten Phase ihrer Existenz ein Schwellenland und mußte versuchen, mit einer ungeheuren Anstrengung durch forcierte Industrialisierung, den Niveauunterschied aus eigener Kraft wettzumachen. Die Entwicklung der Sowjetunion bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vollzog sich also unter ökonomisch-gesellschaftlichen Bedingungen, die dem Übergang zum Sozialismus keinesfalls günstig waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es nicht, dem Sozialismus eine neue Qualität zu geben, alle Seiten des Sozialismus tiefgreifend zu erneuern und den humanistischen Charakter des Sozialismus optimal zur Geltung zu bringen. Eine Wirtschaftskrise vertiefte sich schrittweise im Verlaufe von Jahrzehnten und führte schließlich zum ökonomischen und politischen Kollaps. Daß diese negative Entwicklung auch zunehmend Pseudosozialismus produzierte, liegt auf der Hand. Alles, was die politische, ideologische und moralische Grundlage der sowjetischen Gesellschaft ausmachte, wurde für Sozialismus gehalten. Ergo. Der Sozialismus in der Sowjetunion hatte weder vollständig noch endgültig gesiegt; es wurde auch keine Etappe des entwickelten Sozialismus eingeleitet. Diese in der Neufassung des Programms der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (1986) getroffenen Aussagen sind als Frucht der Verkümmerung der Theorie politischer Voluntarismus. Aber: “Ohne die dauernde konstruktive und kritische Arbeit an der Theorie gibt es keinen Sozialismus ... Die wissenschaftliche Weltanschauung des Sozialismus bestimmt sich als Theorie-Praxis-Einheit. Wenn ein Element dieser Einheit verkümmert und daraus Fehleinstellungen entstehen, so darf das als ein wichtiger Grund des Niedergangs des sozialistischen Systems angesehen werden.”[21] Aber dies verweist bereits auf den subjektiven Faktor und die damit verbundene Möglichkeit, welche objektive Möglichkeit realisiert wird.

So zeigt sich als Zwischenbilanz: In dieser Sicht konnten die ungünstigen Komponenten für den Durchbruch zum Sozialismus in der Sowjetunion nur einen “Frühsozialismus” hervorbringen, der zusätzlich durch tiefe Deformationen beeinträchtigt und partiell geradezu verunstaltet war. Der Charakter dieses Sozialismus war primär durch die ungünstigen objektiven Möglichkeiten bestimmt, die sich nicht global kennzeichnen lassen, sondern für jedes geschichtliche Ereignis im einzelnen so oder so bestimmt werden müssen.[22] Es entbehrt wohl jedes historischen Verständnisses, unter solchen objektiv ungünstigen Bedingungen mit Hinweis auf Marx generell zu beanstanden, daß kein Optimum (oder) Höchstmaß an rechtlich gewährleisteter Freiheit und Gleichheit erfolgte. Auch deshalb ist gleichfalls folgende Aussage von Müller ernsthaft zu bezweifeln: “Die oft diskutierte Möglichkeit des Sieges des Sozialismus in einem Lande hat durch die siegreiche Oktoberrevolution in Rußland ihre Bestätigung erfahren.”[23] Frühsozialismus schließt aus meiner Sicht einen “Sieg des Sozialismus” aus. Hierfür wäre ein höherer Reifegrad des Sozialismus erforderlich gewesen. Der “Frühsozialismus” konnte nur eine solche “historische Ausgangsposition” sein, um die Erfolge des sozialistischen Aufbaues als langen historischen Prozeß in einer progressiven Intention fortzuführen. Allerdings endgültig und insofern siegreich konnte der Sozialismus nur unter den Bedingungen einer erfolgreichen Weltrevolution werden, worauf Lenin oft unmißverständlich hinwies.

Der Zusammenbruch des Sozialismus weist aus, daß die abstrakte Möglichkeit des Niedergangs des Sozialismus, die in äußerst allgemeinen Voraussetzungen hierfür beruhte, sich unter konkreten Bedingungen zu einer realen Möglichkeit der Niederlage und schließlich zur konterrevolutionären Wirklichkeit entwickelte. Diese konkreten Bedingungen zeigen sich hier vor allem im subjektiven Faktor der sozialistischen Gesellschaft selbst. Dies soll nachfolgend kurz abgehandelt werden.

IV.

Obwohl die Sowjetunion in der ersten Phase ihrer Existenz ein Schwellenland blieb, ihre Entwicklung sich also unter ökonomisch-gesellschaftlichen Bedingungen vollzog, die den Übergang zum Sozialismus damit objektiv ungünstig beeinflußten, ist historische Tatsache: “Gleichwohl wurde unter der Führung der kleinen, opferbereiten und kämpferischen kommunistischen Partei eine radikale Revolutionierung der Produktionsverhältnisse vollzogen, die nur funktionieren konnte, wenn die Partei als ‚Avantgarde der Arbeiterklasse’, die administrativen und volksbildnerischen Aufgaben übernahm, die unter Bedingungen einer ‚organischen’ ... Herausbildung des Formationswechsels von den die Mehrheit des Volkes durchdringenden Massen der Arbeiterklasse hätte geleistet werden müssen. Die Entstehung eines bürokratischen Parteiapparates war damit angelegt ..., nicht als ‚Deformation’, sondern als Formbestimmtheit, die die Organisation sozialistischer Produktionsverhältnisse unter Bedingungen der ökonomischen und gesellschaftlichen Unreife annehmen mußte. Die Diktatur des Proletariats konnte über eine Lange Zeit nur die Diktatur der Partei sein (Erziehungsdiktatur ...); wer dies hätte nicht in Kauf nehmen wollen, wäre zum Verzicht auf den Versuch gezwungen gewesen, nach der siegreichen Revolution auch eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Die Unterwerfung unter die imperialistischen Mächte wäre die Alternative gewesen.”[24]

Diese Einschätzung, der ich vorbehaltlos zustimme, verweist auf die objektiven Bedingungen dieser geschichtlichen Bewegung. Sie hätten jeder Alternative - angenommen Lenin hätte länger an der Spitze der Partei gestanden - ihren Stempel aufgedrückt. Diese objektiven Bedingungen verbieten es aber, ohne Beachtung der alternativen Möglichkeiten des subjektiven Faktors hieraus linear abzuleiten - nach Georg Fülberth -, das “stalinistische System” als ein “Produkt der Unterlegenheit in der Auseinandersetzung mit dem Imperialismus” zu begreifen.[25]

Eine ganz andere und wesentliche Frage ist allerdings, welche Rolle hierbei der subjektive Faktor spielte, denn “die objektiven Bedingungen für sich vermögen den entsprechenden subjektiven Faktor nicht zu erzeugen. Hier tritt die relative Selbständigkeit des Subjektiven in Erscheinung; unter Verarbeitung objektiver Erfordernisse und Zwänge muß das Subjektive sich auf dem Wege relativer Eigendetermination erst dem Niveau objektiver Anforderungen anpassen und so das erforderliche Potential eigener Möglichkeiten erzeugen.”[26] Und hier liegt auch die “Einbruchstelle” für die Stalinschen Deformation des sozialistischen subjektiven Faktors. Lenins letzte Arbeiten bezeugen eindeutig sein Bemühen, das Wuchern dieser “Formbestimmtheit” zu paralysieren sowie die Organisationsprinzipien der bolschewistischen Partei im Kern fortzuführen. Die Entwicklung der stalinistischen Herrschaftsstrukturen und -methoden unter Preisgabe der Leninschen Normen des Parteilebens waren keinesfalls objektiv bedingt; sie sind nicht durch wirtschaftliche und kulturelle Rückständigkeit zu rechtfertigen und auch nicht durch die Gefahr des faschistischen Überfalls auf die UdSSR. Die Entartung des Partei- und Staatsapparates auf allen Ebenen, der Aufstieg des Bürokratismus sowie die vor allem in den dreißiger Jahren wuchernde Praxis des Terrors als Leitungsmethode sowie der Stalinkult waren Erscheinungsformen des Stalinschen Regims. Sie haben die kommunistische Bewegung auf das Schlimmste geschädigt. Ich folge der Einschätzung von Robert Steigerwald, daß “Hauptursache des historischen Niedergangs ... ein Organisationstypus (im weitesten Sinne des Wortes gefaßt) (ist), der das gesamte gesellschaftliche Leben von der Partei über den Staat bis in die Wirtschaft und Ideologie hinein prägte. ... Der Kern der Frage war und ist: Die Kommunistische Partei hatte ... ihre Massenverbindung weitgehend zerstört. Mehr noch: Es hat sich gezeigt, daß die während der späteren Stalin-Zeit betriebene faktische Ersetzung der Partei durch einen Apparat die Partei schließlich handlungsunfähig machte.”[27] Kulminationspunkt war die Degeneration der Kommunistischen Partei, die als Partei von neuem Typ bezeichnet und angeblich der echte Leninsche Parteityp sein sollte.

Wer hier diese Degeneration in die Zeit nach Stalins Tod verlagert und meint, daß die von Marx, Engels und Lenin ausgearbeitete Axiome einer revolutionären Partei “von Stalin voll entfaltet wurden”, (U. Huar)[28] greift zu kurz. Die Preisgabe der Leninschen Normen des Parteilebens als eine letztlich (subjektive) innere Hauptursache der Niederlage des europäischen Sozialismus insgesamt setzte in meinem Verständnis bereits in gewisser Weise lange vor Stalins Tod (1953) ein. Sie führte über die weitgehende Liquidation der innerparteilichen Demokratie zur Herrschaft des Apparates, schließlich zu der einer Person in Gestalt des Generalsekretärs über die Partei und zur Verflachung der marxistischen Theorie.

Die Fortsetzung dieser Ideologie und Politik nach Stalins Tod hätte allerdings den Sozialismus in historisch kurzer Zeit in die Katastrophe geführt. Warum? Kurz gesagt: In der historischen Folgezeit zeigte sich, daß die allgemeine Krise des Kapitalismus nicht zu dessen permanent zunehmender Schwächung und Niedergang führte; im Gegenteil, der Kapitalismus konnte seine Produktivkräfte im Gefolge der wissenschaftlich-technischen Revolution weiter entwickeln und im Rahmen seiner Produktionsverhältnisse in gewisser Weise steuern und beherrschen. Der aufsteigende Sozialismus konnte deshalb nicht in historisch kurzer Frist obsiegen. Es reifte damit die historische Notwendigkeit heran, diesen Sozialismus neu zu formieren: die Aufdeckung der inneren Schwierigkeiten und Widersprüche, die Paralysierung der Bürokratie, eine tiefgreifende faktische Demokratisierung, eine moderne wissenschaftlich-technische Produktivkraftentwicklung u. a. standen auf der geschichtlichen Tagesordnung. Die Überwindung der Stalinschen Ideologie und Politik mit der Wurzel war hierfür eine Grundvoraussetzung.

Diese historisch notwendige Neuformierung des Sozialismus bedingte zugleich eine solche Veränderung der subjektiven Bedingungen, die vor allem die Wiederbelebung der Leninschen Normen des Parteilebens sowie die Überwindung der Verkrustung der Theorie Stalinscher Prägung implizierte. In der Folgezeit zeigt sich leider die Dominanz solcher negativer Momente, die dazu führten, daß die Tätigkeit der Werktätigen unter diesen historischen Bedingungen den Charakter der Entfremdung annahm: Entfremdung der Arbeit, die zu einer Reproduktion sozialer Ungleichheit führte, Entfremdung letztlich vom Sozialismus, die die gesellschaftlichen Triebkräfte im Sozialismus, die in den objektiven Bedingungen des sozialen Daseins wurzeln, schließlich gänzlich lahm legten. Diese negativen Entwicklungsfaktoren - auf die in concreto hier nicht eingegangen werden kann - kulminierten in einigen Etappen: a) Zunächst wäre hier die subjektivistische und voluntarische Gesellschaftsstrategie seit dem XX. Parteitag (1956) zu nennen. Dieser Kurs war “auf die Erfüllung von Konsumerwartungen gerichtet, die gewiß in der Bevölkerung bestanden, aber auch durch abenteuerliche Versprechungen und illusionäre Planziele geschürt worden waren. Die Irrealität der Parolen, den Westen ‚einzuholen‘, und gar die Zeitvorhaben, dies in fünf oder zehn Jahren zu erreichen, war schon arger Dilettantismus genug. Noch schlimmer wirkte sich aber die damit vollzogene Umorientierung der Bedürfniseinstellung auf den Typus westlichen Konsumangebotes aus, während doch zugleich mit der Entwicklung des Sozialismus auch ein neues System der Bedürfnisse, neue Erwartungen an Lebensinhalte, kurz eben eine neue Weltanschauung hätten heranwachsen sollen.”[29] b) Die bürokratische Stagnation war die Folge; im Massenumfang entstandenen Gleichgültigkeit und Opportunismus; die sozialistische Moral als ein Moment des subjektiven Faktors verkümmerte, Kritik und Selbstkritik wurden zum bloßen Ritual. “Der Kampf um das Bewußtsein der Menschen wurde nicht mehr geführt, sondern bürokratisch durch erziehungspolitische Dekrete ersetzt.”[30] All das führte zum Versagen der hegemonialen Führung in den sozialistischen Ländern.[31] c) “Perestroika" endete schließlich im Verrat am Sozialismus und in der Konterrevolution.

Daß die Hauptursachen für diese Niederlage des Sozialismus in inneren subjektiven Faktoren liegen, ergibt sich schon aus der bloßen Benennung einiger Fehlentwicklungen, die punktuell und partiell bis in die zwanziger Jahre zurückreichen:

- Verkrustung und Verarmung der Theorie - auch in ihrer Anwendung auf die nationalen Bedingungen; Dogmatismus und Revisionismus zeigten sich in Symbiose.

- der zunächst (notwendige) Zentrismus in Partei, Staat und Wirtschaft wurde ungerechtfertigerweise verabsolutiert und zum leitenden bürokratischen Prinzip gemacht, er blockierte eine Systemerneuerung;

- die Stalinsche Nationalitätenpolitik wurde den Anforderungen ethnischer Gleichberechtigung und Solidarität zu keinem Zeitpunkt gerecht;

- das Modell der westlichen Gesellschaft auf dem Gebiet der Produktion und Konsumtion wurde kopiert;

- die Errungenschaften der WTR wurden nicht mit dem Potential des Sozialismus vereinigt. In Parenthese: Die SED unter Walter Ulbricht hatte begriffen, daß das Schicksal des realen Sozialismus aus Sicht des technisch-wissenschaftlichen Niveaus und der ökonomischen Effizienz von der Bewältigung der wissenschaftlich-technischen Revolution abhing. Es ist bezeichnend, daß ein Vorschlag der SED-Delegation bei der Vorbereitung des Abschlußdokuments für die internationale Beratung der kommunistischen Parteien von 1969, dieses Problem aufzunehmen, nicht akzeptiert wurde.[32]

Diese (und viele andere) Fehlentwicklungen verweisen eindeutig darauf, daß der Niedergang des Sozialismus letztlich das Resultat des ideologischen und organisatorischen Zerfalls der Kommunistischen Partei war. “Man muß sich klarmachen, daß die Kommunistische Partei der Sowjetunion die Hauptverantwortung am Zusammenbruch des Sozialismus in ihrem Land und in Osteuropa trägt ... sie hörte auf, eine wahrhaft kommunistische Partei zu sein, verwandelte sich vielmehr in ein bürokratisches Gebilde, in einen Machtapparat, in eine simple Verwaltungsmaschinerie ... (Die) Ausübung der absoluten Macht hatte böse Folgen. Die Partei wurde über die Gesellschaft gestellt und letztlich an den Rand der Gesellschaft. Sie löste sich schließlich, bar jeder Lebenskraft, auf wie das Salz im Wasser, versank wie ein altes verwittertes Schiff. Sie hat ein trauriges Ende gehabt.”[33] Und damit waren auch jegliche positive sozialistische subjektive Faktoren obsolet.

Es wäre also absurd, die wirkliche Ursache für diese Katastrophe primär in den äußeren Faktoren zu suchen. Zu Lenins Zeiten galt als die goldene Regel, daß die Partei das Werk des Volkes sein mußte, das sie erzog, von dem sie aber selber lernte und dessen Rat sie einholte. “Darin wurzelten ihre Kraft und ihre Erfolge.”[34] Zutreffend kann man deshalb auch lesen: “Viele Probleme hätten bewältigt werden können, wenn die Sowjetunion in Übereinstimmung mit den Prinzipien des Marxismus-Leninismus ihre Fehler und Mängel frei zugegeben und in allen Etappen, in denen Schwierigkeiten und Rückschläge aufkamen, mit den Sowjetbürgern gesprochen und sie in die Lösung der Probleme einbezogen hätte.”[35]

Resümierend stimme ich Steigerwald zu, der die Gründe für das Scheitern des Sozialismus und seiner Verteidiger im Prinzip “in ihrem eigenen Verhalten sucht(e) und nicht in objektiven Gründen, die von ihrem Willen und Bewußtsein unabhängig vorhanden waren bzw. sind. Würde ich dieser Gründe für entscheiden halten, müßte ich zu der Folgerung kommen, daß alle unsere Fehler und Versäumnisse, auch die in unserem Namen begangenen Untaten eigentlich nicht unsere Niederlage bewirkten, daß es aber auch ohne diese Fehler usw. nur zu unserer Niederlage hätte kommen können, daß also eigentlich alles egal gewesen wäre, das Ergebnis wäre doch dasselbe gewesen. Ich bin entschieden anderer Meinung. Ich möchte ausdrücklich betonen: es war keineswegs vorbestimmt, daß wir an diesen objektiven Gründen scheitern mußten. Es wäre möglich gewesen, die damit verbundenen Aufgabenstellungen anzugehen. Die objektiven Schwierigkeiten, vor welchen Lenin stand, sie waren gewiß nicht geringer als jene, mit denen seine Nachfolger zu tun hatten. Ich bin nicht der Ansicht, daß die Lösungen, die bei der Auseinandersetzung mit solchen Problemen gelangen, den Keim des späteren Versagens bereits in sich getragen haben.”[36]

Daß es zu den inneren Ursachen des Scheiterns unter Sozialisten und Kommunisten unterschiedliche Ansichten gibt, liegt in der Natur dieses Problems. Ohne hier in concreto auf sie eingehen zu können: Sie führen “alle auf eine zentrale Problematik, auf ein entscheitendes Kettenglied zurück, das Partei- und Machtkonzept... Auf dessen Degeneration im Laufe eines längeren geschichtlichen Prozesses ...”[37]

Steigerwald verweist in diesem Konnex darauf: “Auch Versuche, sie aus dem XX. Parteitag zu erklären, sie auf das Wirken der Gruppe um Chruschtschow zurückzuführen und die vorherige, von der Führungspersönlichkeit Stalins geprägte Periode aus der Ursachenkette herauszunehmen, greift zu kurz.”[38]

Zutreffend ist, daß die sog. “Entstalinisierung der Chruschtschow-Ära” nicht institutionell und politisch durchgeführt (wurde), schon gar nicht theoretisch historisch-materialistisch, sondern moralisch begründet.”[39] Und zutreffend ist auch, daß sie mit dogmatisch-revisionistischen Deformationen des wissenschaftlichen Sozialismus gepaart war. Aber diese Phänomene rasiermesserscharf von der vorangegangenen Entwicklung der KPdSU abzugrenzen, entbehrt theoretischen und methodologischen marxistischen Grundlagen. Sie involvieren im Kern, daß mit der Fortsetzung der “klassischen” Theorie und Politik Stalins der Sozialismus seiner Niederlage entgangen wäre.

Kategorisch behaupte ich - und hier schließe ich mich Herbert Münchow an -: “Das Hinwegsetzen über die materialistische Dialektik und die Leninschen Parteinormen wurde organisationspolitisch verfestigt, die marxistische Geschichts- und Parteiauffassung manipulativ mißbraucht. Stalins (und Bucharins) Theorie mußten ihre eigene Realität verleugnen, die tatsächliche Lage beschönigen, denn sie hatten nicht nur verkündet, daß keine andere Wahl bliebe, als auf den Sozialismus hinzuarbeiten, sondern auch die Möglichkeit der vollen Entwicklung dieser Gesellschaft, d. h. die Klassenlosigkeit dieser Gesellschaft in nur einem Land in Aussicht gestellt. Diskussion und Kritik wurden tabuiert. ‚Riesensprünge rückwärts’[40] kannte die Geschichte nicht mehr. Die Partei ging, wie es das ZK der KPdSU vorhergesagt hatte, trotz des Fortschritts, den der aus ökonomischer Rückständigkeit entstandene Sozialismus verkörperte, daran zugrunde.”[41]

Ein wirklicher Ausbruch aus dem Stalinschen Parteitypus erfolgte de facto nach Stalins Tod nicht. Die ihm nachfolgende Führungsgeneration war ausnahmslos von diesem Typ geprägt. In der Folgezeit wurden Generationen in diesem Sinne erzogen und in den Mechanismus des Apparates eingebunden. Das Stalinsche Erbe war tief in der sowjetischen Gesellschaft verwurzelt. Es reproduzierte sich nach dem XX. Parteitag der KPdSU automatisch. Die führenden (Spitzen-)Funktionäre waren in Wirklichkeit keine Politiker mit Führungsqualitäten. Das Land besaß nicht die Führung, die es nötig gehabt hätte. Und der Natschalniki war ein autoritärer Mensch — bereit, jedem zu dienen. Die Sowjetunion war allerdings ein Land mit grandiosen Möglichkeiten und Potenzen; sie besaß weltpolitisches Gewicht. Sie erzielte Durchbrüche in der Weltraumforschung und der Rüstungsindustrie; sie verwirklichte eine grandiose Kultur- und Bildungsrevolution und einen großartigen Aufschwung in der Wirtschaft bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Und dies eröffnete durchaus die Möglichkeit, für solche sozialistische Reformen, die das Land aus der Krise geführt hätten. Verhindert hat dies die Deformation des subjektiven Faktors. Das Land hat nie die Führung besessen, die es in Bezug auf strategische Klugheit, programmatische Klarheit und Voraussicht nötig gehabt hätte.[42] Letztendlich konnte deshalb die Konterrevolution triumphieren. Und wie bereits gesagt: Hätte nach Stalins Tod dessen politisch-ideologische Konzeption uneingeschränkt die Oberhand behalten, wäre der Exitus des Sozialismus historisch wesentlich früher eingetreten.

In diesem historisch-soziologischen Konnex ordnet sich auch die Rolle der Führer (Leiter) ein. Natürlich wäre es zu einfach, wollte man die ganze “Schuld” Stalin,[43] Chruschtschow, Breshnew oder anderen Staatsmännern zuschieben. Allerdings darf auch nicht vergessen werden, daß sich vor allem bei den Generalsekretären eine schier unermeßliche Machtfülle konzentrierte und daß diese Persönlichkeiten gerade deshalb auch eine außerordentlich “große” Rolle für den Niedergang des Sozialismus spielten, deren Auslotung nur in anderen Zusammenhängen möglich ist. Dies zeigt sich konzentriert bei Gorbatschow, der sich als unfähig erwiesen hat, ein Reformprogramm durchzusetzen, das den besonderen Erfordernissen der sowjetischen Realität hätte gerecht werden können, ohne sozialistische Grundsätze aufzugeben. Statt dessen hat er die bereits im argen liegende Führungsrolle der Kommunistischen Partei vollends demontiert, den Sozialismus verraten und ihm damit den Todesstoß versetzt.

Es gab auch in dieser Zeit der unmittelbar aufkommenden Konterrevolution die Möglichkeit der Rettung des Sozialismus. A. Sinowjew meint, daß trotz der Krisensituation des Landes infolge des Kalten Krieges: “Dennoch hätte das Land alle Schwierigkeiten überstehen können.”[44] Und Gorbatschow selbst: “Ich hätte auch - so wie Leonid Breshnew - zehn oder auch 20 Jahre so weitermachen können. Das Regime hätte das noch verkraftet.”[45] Es gab also durchaus noch ein historisches Zeitfenster, durch die Neuformierung des sozialistischen subjektiven Faktors den Sozialismus selbst für den Eintritt in das neue Jahrtausend zu retten. Daß diese Chance (wie aufgezeigt) verspielt wurde, ist ein tragisches Verhängnis für die Menschheitsgeschichte, die aber keinesfalls einen sozialistischen Neuanfang ausschließt.

Supplement. “Der Stalinsche Parteitypus wurde unter der falschen Formierung, Partei neuen Typus zu sein, zum einzig zulässigen... Damit wurde der sowjetische Weg de facto zum allein möglichen oder zulässigen erhoben.”[46] Dies hatte natürlich auch schwerwiegende Folgen für die SED, die besonders im Führungsstil von Erscheinungen von Deformiertheit geprägt war, die sich in der hierarchischen Gliederung der SED in mehrfacher Hinsicht zeigten.[47] Aber Tatsache ist auch, daß diese mißlichen Bräuche weniger als in der KPdSU ausgeprägt waren und erst unter Honecker zunahmen. “Auch waren in der SED noch andere Traditionen der Arbeiterbewegung als in der KPdSU lebendig. Eine feste politische Kaste hatte sich in der DDR noch nicht endgültig etabliert. In vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in der DDR existierten basisdemokratische Aktivitäten, an denen die Bürger freiwillig beteiligt waren.”[48] Beim Aufbau des Sozialismus wurden originelle sozialistische Lösungen gefunden, die den historischen und nationalen Besonderheiten der DDR entsprechen (Vergenossenschaftung in der Landwirtschaft u. a. m.) Obwohl letztlich auch die DDR mit dem Untergang des Realsozialismus in der Sowjetunion zur “Aufgabe” verurteilt war, wurde ihre Existenz durch eine Konterrevolution ausgelöscht, “an deren Sieg Mängel im eigenen System, Fehler in der Führung, das Überlaufen nicht weniger DDR-Bürger und vor allem auch die verräterische Haltung Moskaus unter Gorbatschow beteiligt waren.”[49] Zu den konterrevolutionären Komponenten gehört — nach Gerhard Feldbauer — zweifelsohne, daß ohne demokratische Legitimation die opportunistische Gysi-Gruppe in einem Parteiputsch die Führung der SED an sich riß und begann, die Parteistrukturen zu zerschlagen, als erstens in den Betrieben. “Die bereits schwer angeschlagenen Partei, auf die der Gegner wie gegen das MfS seinen Hauptstoß richtete, verlor nahezu völlig ihre Aktionsfähigkeit.”[50] Und damit war die Niederlage des Realsozialismus in der DDR im Grunde genommen besiegelt.

Geschrieben im August 2004 für eine Diskussion des Leipziger Marxistischen Forums und der Regionalgruppe des RotFuchs Vereins Leipzig.


[1]H. Neubert: Sozialismus als Zukunftsprojekt. Kontrastpunkte eines künftigen Sozialismus zum gescheiterten Realsozialismus, Pankower Vorträge, Heft 65, Berlin 2004, S. 8.
[2]W. I. Lenin: Philosophische Hefte, in: Werke, Bd. 38, Berlin 1964, S. 212.
[3]F. Engels: Dialektik der Natur, in: MEW, Bd. 20, Berlin 1962, S. 334.
[4]F. Engels: Brief an Paul Ernst vom 5. Juni 1890, in: MEW, Bd. 37, Berlin 1967, S. 411.
[5]A. Schaff: Mein Jahrhundert. Glaubensbekenntnisse eines Marxisten, Berlin 1997, S. 158.
[6]Ebenda, S. 167.
[7]Neubewertung der Sozialistischen Erfahrungen, in: unsere zeit vom 15. Mai 1998
[8]offensiv, 10/98, S. 40.
[9]Ebenda, S. 26.
[10]offensiv, 10/95, S. 17.
[11]Ebenda.
[12]Siehe ebenda.
[13]G. Stiehler: Dialektik und Gesellschaft, Berlin 1981, S. 128.
[14]Ebenda, S. 127 f.
[15]Ebenda, S. 128.
[16]Ebenda, S. 121.
[17]H. H. Holz: Niederlage und Zukunft des Sozialismus, Essen 1992, S. 76 f.
[18]Ebenda, S. 108 f.
[19]Siehe H. Neubert, Sozialismus ..., a. a. O., S. 13.
[20]Siehe I. Wagner, RotFuchs/Februar 2002, Leserbrief, s. 21.
[21]H. H. Holz: Niederlage ..., a. a. O., S. 109.
[22]Vgl. G. Stiehler: Dialektik ..., a. a. O, S. 120.
[23]offensiv 10/98, S. 18.
[24]H. H. Holz: Niederlage ..., a. a. O., S. 100.
[25]So G. Fülberth: Sieben Anstrengungen, den vorläufigen Endsieg des Kapitalismus zu begreifen, Hamburg 1992, S. 103.
[26]G. Stiehler: Dialektik ..., a. a. O., S. 121.
[27]R. Steigerwald: Kommunistische Stand- und Streitpunkte, GNN Verlag 2002, S. 34.
[28]In: Imperialismus und anti-imperialistische Kämpfe im 21. Jahrhundert, Offensiv, Hannover 2001, S. 226.
[29]H. H. Holz: Niederlage ..., a. a. O., S. 101 f. “Der XX. Parteitag hat auf die rücksichtslose Durchsetzung des Primats der Produktivkraftentwicklung verzichtet (und damit die Niederlage in der Systemkonkurrenz programmiert); er hat aber auch - ob schon terroristische Herrschaftsmethoden abgebaut wurden - bei der Demokratisierung versagt (und damit die Erneuerungskraft des Volkes und seine Leistungsfähigkeit gelähmt).” Ebenda, S. 104.
[30]Ebenda, S. 107.
[31]Vgl. ebenda, S. 81 f.
[32]Siehe H. Neubert: Sozialismus ..., a. a. O., S. 31.
[33]L. Corvalán: Der Zusammenbruch der Sowjetunion, Berlin 1995, S. 113, 114, 116.
[34]Ebenda, S. 113.
[35]Siehe FN 7.
[36]R. Steigerwald: Kommunistische ..., a.a. O., S. 36.
[37]Ebenda, S. 56.
[38]Ebenda.
[39]H. H. Holz: Niederlage ..., a. a. O., S. 106. Die hierzu geäußerten ideologischen Kapriolen mit ihren politischen Konsequenzen bedürfen besonderer Überlegungen.
[40]“.. denn daran zu glauben, die Weltgeschichte ginge glatt und gleichmäßig vorwärts, ohne manchmal Riesensprünge rückwärts zu machen, ist undialektisch, unwissenschaftlich, theoretisch unrichtig.” (LW, Bd. 22, S. 315.)
[41]H. Münchow, in: Marxistische Blätter 1-04, S. 104. Er bezieht sich hier zutreffend auf die Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewike), Kurzer Lehrgang, Berlin 1951. Hier heißt es: “Die Geschichte der Partei lehrt (...) Die Partei geht zugrunde, wenn sie ihre Fehler verheimlicht, wunde Punkte vertuscht, ihre Unzulänglichkeiten bemäntelt, indem sie ein falsches Bild wohlgeordneter Zustände zur Schau stellt, wenn sie keine Kritik und Selbstkritik duldet, sich von dem Gefühl der Selbstzufriedenheit durchdringen läßt, sich dem Gefühl der Selbstgefälligkeit hingibt und auf ihren Lorbeeren auszuruhen beginnt.”
[42]Siehe H. Neubert: Sozialismus ..., a. a. O., S. 14.
[43]Die “Stalinsche Epoche” sowie Stalin als historische Persönlichkeit inconcreto sind kein Gegenstand dieser Thesen. Im Prinzip folge ich einer Näherung, die Klaus Steiniger im RotFuch (Juli 2004, S. 1) folgendermaßen formulierte: “... was Stalin betrifft, halten wir uns streng an den historischen Materialismus: Wir ordnen sein Wirken unter den Bedingungen der 20er bis 50er Jahre ein, weisen Schmähung und Glorifizierung gleichermaßen zurück, sehen ihn mit Licht und Schatten, mit bleibenden Verdiensten und Verbrechen, die der Sache schweren Schaden zugefügt haben. Die Stalin-Renaissance überlassen wir anderen.
[44]A. Sinowjew, in: Neues Deutschland vom 20. April 1993.
[45]M. Gorbatschow, in: Die Welt vom 19. August 1998.
[46]R. Steigerwald: Kommunistische ..., a. a. O., S. 29.
[47]H. Neubert: Sozialismus ..., a. a. O., S. 27 f. Dieser Einschätzung stimme ich zu.
[48]Ebenda, S. 27.
[49]Klaus Steiniger, RotFuchs, Juli 2004, S. 1.
[50]G. Feldbauer in: Roter Brandenburger, Juni 2004, S. 14.